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Friedrich Schillers späteres Wohnhaus in Weimar wurde im Jahre 1777 durch Anton Georg Hauptmann errichtet. Bereits vorhandene Nebengebäude wurden dabei als Hinterhaus integriert. Die Bezeichnung "Münze" für diese älteren Nebengebäude geht darauf zurück, dass sich auf dem Grundstück des Schillerhauses eine "alte Münze", eine fürstliche Münzprägestätte, befunden hat.
Das Schillerhaus befindet sich an der heutigen Schillerstaße 12, der ehemaligen "Esplanade", die nach dem Rückbau der alten Weimarer Stadtbefestigung zwischen 1760 und 1765 entstand. Im Jahr 1801 wurde das Haus vom englischen Schriftsteller und Übersetzer Charles Mellish of Blyth erworben, der es im März 1802 an Schiller verkaufte. Schiller und dessen Familie bezogen das Haus am 29. April 1802. Zuvor hatte die am 3. Dezember 1799 von Jena nach Weimar gezpgene Familie Schiller eine Mietwohnung in der Windischengasse bewohnt, die aber zu klein geworden war.
Schiller ließ umfangreiche Renovierungsarbeiten durchführen, bei denen unter anderem das Treppenhaus aus dem Vorderhaus in den Bereich zwischen Vorderhaus und Hinterhaus verlegt wurde. Im ersten Obergeschoss wurden die Wohnräume der Familie und die Schlafräume von Schillers Frau Charlotte und den Töchtern eingerichtet. In der zweiten Etage, der Mansarde, wurden Schillers Arbeits- und Wohnräume eingerichtet.
Nach dem Tode Friedrich Schillers im Jahre 1805 wohnte Charlotte mit den vier Kindern weiterhin im Schillerhaus, wobei sie später, als die Kinder aus dem Haus gingen, auch einzelne Räume vermietete. Am 9. Juli 1826 starb Charlotte und die Kinder verkauften das Haus im Jahr 1827 an den Gartenbauinspektor Johann Christoph Weise, der es seiner Frau übertrug. Teile der Einrichtung wurden versteigert.
Im Jahr 1847 wurde das Haus von den Erben der Eigentümerin Weise an die Stadt Weimar verkauft. Die Stadt richtete in dem Gebäude eine Schiller-Gedenkstätte ein, und versuchte insbesondere Schillers Arbeits- und Sterbezimmer wieder authentisch einzurichten. Im Erdgeschoss wurde in den folgenden Jahren eine kleine Kunsthandlung betrieben, die bis 1905 existierte, teilweise wurden in der Zeit nach 1847 Räume des Vorder- und Hinterhauses von der Schillerstiftung und den Goethe- und Shakespeare-Gesellschaften genutzt, sowie als Wohnräume vermietet.
1945 wurde das Schillerhaus durch Bombeneinschäge in der Nachbarschaft beschädigt (englische Bomber hatten in der Nacht des Dresdener Infernos noch ein paar Bomben übrig, die sie über Weimar abwarfen), konnte aber bereits im November 1946 nach umfangreichen Sanierungsmaßnahmen wieder eröffnet werden. In den Jahren 1985 bis 1988 wurde Schillers Wohnhaus umfassend restauriert. In dieser Zeit wurde auch der Neubau des Schiller-Museums hinter dem Schiller-Wohnhaus errichtet. Heute gehört das Haus inklusive dem angeschlossenen Museum zum Verwaltungsbestand der Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen.
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