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Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek, kurz HAAB, gründete Herzog Wilhelm Ernst 1691 in Weimar.
Das Gebäude war als Wohngebäude von Herzog Johann Wilhelm nach seiner Heirat mit der Pfalzgräfin Dorothea Susanna zwischen 1562 und 1569 entstanden. Als Baumeister gelten Nikolaus Gromann und später nach dessen Tod Erhard van Mehren. Der Name "Grünes Schlößchen" (heute "Grünes Schloss") geht wohl auf die Kupferdeckung des Daches zurück. 1706 berief Herzog Wilhelm Ernst den Wittenberger Universitätsprofessor Konrad Samuel Schurzfleisch zum ersten Direktor der Fürstlichen Bibliothek, die damals allerdings wohl noch nicht in dem Gebäude untergebracht war.
Benannt ist die Bibliothek nach Anna Amalia (1739–1807), der Herzogin von Sachsen-Weimar-Eisenach, die 1766 den Umzug der höfischen Büchersammlung in das Grüne Schloss veranlasste. 1775 wurde ihr Sohn Carl August mit der Volljährigkeit Herzog und setzte seiner Mutter folgend die Förderung der Bibliothek und Kultur fort.
Unter Leitung von Clemens Wenzeslaus Coudray wurde zwischen 1821 und 1825 der angrenzende Turmbau zum Bibliotheksturm umgebaut und um einen Stock erhöht. Nach Plänen von Coudray von 1844 wurde das Gebäude bis 1849 um zwei Achsen Richtung Norden erweitert.
1797 beauftragte August Johann Wolfgang von Goethe und dessen Ministerkollegen Christian Gottlob Voigt (1743–1819) mit der Oberaufsicht über die Bibliothek. Goethe leitete sie 35 Jahre bis zu seinem Tode 1832 als Bibliothekar und führte sie qualitativ zu einer der 12 bedeutendsten Bibliotheken Deutschland dieser Zeit. Sie hat die Epoche der Weimarer Klassik mitgeprägt und ist bis heute wichtigstes Archiv der Epoche. Trägerin ist heute die Klassik Stiftung Weimar.
Die Forschungsbibliothek verfügte vor dem Brand über einen Bestand von etwa 1.000.000 Bänden mit Sammlungsschwerpunkt auf der deutschen Kultur- und Literaturgeschichte der Klassik zwischen 1750 und 1850 unter besonderer Berücksichtigung von Germanistik, Geschichte, Philosophie, Kunst, Musik und Thüringen. Unter ihren Sondersammlungen befindet sich die mit 13.000 Bänden größte Faust-Sammlung der Welt sowie eine bedeutende Shakespeare-Sammlung von ca. 10.000 Bänden.
Weltberühmt ist insbesondere der ovale und über drei Geschosse reichende Rokokosaal, den ein großes Öl-Portrait des Herzogs Carl August ziert, gemalt von Ferdinand Jagemann.
Im Mai 2002 wurde mit einem Ausbau zu einem Bibliothekszentrum für Weimar mit zwei unterirdischen Magazinen für 1,4 Millionen Bücher begonnen. Das 23 Millionen Euro teure Projekt sollte bis Februar 2005 abgeschlossen sein. Während der Umbaumaßnahmen wurde Anfang August 2004 mit einem Umzug der ersten Bücher begonnen.
Am Abend des 2. September 2004 brach ein Brand im Dachstuhl des Hauptgebäudes aus, der im zweiten Geschoss des Rokoko-Saales von der Feuerwehr gestoppt werden konnte. Während des Brandes wurden aus dem Gebäude ca. 50.000 Bücher gerettet, darunter eine Lutherbibel von 1534.
50.000 Bände sind als Totalverlust zu verbuchen, darunter neben tausenden Büchern aus dem 16. bis 18. Jahrhundert auch die Musiksammlung der Herzogin Anna Amalia aus dem 18. Jahrhundert und Teile der Sammlung des ersten Weimarer Bibliothekars Konrad Samuel Schurzfleisch, rund 62.000 Bände sind durch Löschwasser und Brand teilweise stark beschädigt worden. Betroffen sind somit zwei Fünftel der Drucke bis 1850. Die wertvollen Bücher waren nicht versichert. Um die beschädigten Bücher retten zu können, wurden sie tiefgefroren. Die Einfrierung bei -20 °C erfolgt in erster Linie, um einer gefährlichen Schimmelbildung vorzubeugen, die die Bücher endgültig zerstören würde. Sie sollen nach und nach von Fachleuten des Zentrums für Bucherhaltung in Leipzig restauriert werden. Die Restaurierung dieser großen Zahl an Büchern könnte Jahrzehnte dauern. Nach den bisherigen Erkenntnissen war die Brandursache ein unbemerkt gebliebener Schwelbrand in der Elektroanlage, der durch Reparaturarbeiten im Dachgeschoss Luftzufuhr erhielt.
Bereits in der Brandnacht sind die ersten wassergeschädigten Bücher zur Gefriertrocknung in das Zentrum für Bucherhaltung Leipzig gebracht worden, in den folgenden Tagen auch die aus dem Brandschutt geborgenen, zum Teil stark verkohlten und feuchten Codices.
Bestandsaufnahme zwei Jahre danach: rund 36.000 Bücher mit Wasserschäden sind sämtlich gerettet (kompliziert wegen chemischen Schäden vom Löschschaum); für rund zehn Millionen Euro. Auf der Brandebene geborgene rund 28.000 Bücher bleiben tiefgekühlt (werden in den nächsten Jahren nach und nach kategorisiert).
Nach dem Umzug in das neue Magazin wurden am 5. Februar 2005 die Freihandbereiche des neuen Studienzentrums für die Bibliotheksbenutzer geöffnet. Zentrum ist der sogenannte Bücher-Kubus. In den Freihandbereichen im und um den Bücher-Kubus werden mehr als 100.000 Medien frei zugänglich und systematisch geordnet angeboten.
Am 15. Mai 2003 wurde die Fördergesellschaft GAAB in Weimar gegründet.
Das Herzoghaus Sachsen-Meiningen unterstützt die brandgeschädigte Bibliothek passend zu deren Kerngebiet: 70 historische Bücher aus dem 18. und dem frühen 19. Jahrhundert aus dem Bestand der früheren Meininger Bibliothek (die mit mehr als 40.000 Bänden war 1946 in die ehemalige Sowjetunion gebracht worden war, einige hundert Bände kamen zurück, so die jetzt verschenkten 1996 aus Georgien) .
Von den vorliegenden Einzelbewertungen zu dieser Attraktion ergibt sich die Gesamtbewertung
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